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5 Jahre Sommer der Migration: „Beachtliche Erfolge dürfen nicht klein geredet werden“

Vor fünf Jahren ging eine große Solidaritätswelle durch Deutschland. Auch heute engagieren sich immer noch viele Menschen haupt- und ehrenamtlich für Geflüchtete.

Rückblickend können wir feststellen, dass weder alle Befürchtungen eingetreten sind, noch dass sich alle Hoffnungen erfüllt haben. Aber als Caritas wissen wir um die vielen gelungenen Geschichten der Integration. Aus den Menschen, die damals Schutz bei uns gesucht haben, sind Nachbarn, Kolleginnen und Kollegen, und nicht selten sogar Freunde geworden.

Im Spätsommer 2015 zeigte sich die Zivilgesellschaft in Deutschland von ihrer starken Seite. Dem freiwilligen Engagement sei Dank. Haupt- und Ehrenamtliche, staatliche Stellen, Kirchen, Wohlfahrtsverbände und Zivilgesellschaft arbeiteten Hand in Hand. Trotz vieler Probleme (zum Beispiel die zu lange Unterbringung in Zelten oder Turnhallen oder die Anfeindungen gegenüber Schutzsuchenden) war die Zeit von einer positiven Aufbruchsstimmung geprägt.

Zum fünften Jahrestag von „Wir schaffen das“ haben die Diözesan-Caritasverbände in NRW mit einem Video Bilanz gezogen. Der 15-minütige Film zeigt, was Menschen gezwungen hat, ihre Heimat zu verlassen, wie etwa im Fall des syrischen Pianisten Aeham Ahmad, der heute in Warburg lebt. Es zeigt aber auch, mit welchen Problemen Flüchtlinge nach ihrer Ankunft hierzulande konfrontiert waren und welche Voraussetzungen eine gelingende Integration braucht. Letzteres sind vor allem menschliche Beziehungen. Es sind Menschen, die ihre Hand reichen und Vertrauen schenken, wie die im Film porträtierte Familie Brüggemann aus Recke im Münsterland. Der Paderborner Diözesan-Direktor Josef Lüttig sagt: „Integration gleicht einem Marathonlauf, sie ist mühsam und beschwerlich, denn Ablehnung, Abschottung und Misstrauen sind allgegenwärtig. Aber der Weg lohnt sich – auch das vermittelt der Film auf eindrucksvolle Weise.“ Das Video ist zu sehen auf der Portalseite von www.caritas-paderborn.de.

Das Foto des Klavier spielenden Mannes in den Trümmern von Damaskus, ging 2014 um die Welt. Heute ist der inzwischen international bekannte Pianist Aeham Ahmad mit seiner Familie (im Bild sein zweiter Sohn Kinan) im Erzbistum Paderborn zu Hause. (Foto: cpd / Sauer)

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